für Flöte, Klarinette, Violine, Cello & Klavier – 2008, ca. 21’
mit oder ohne Dirigent.
Ricordi Verlag, score in sell: Sy. 3922
UA: 19. September 2009, Luzern Festival, Ensemble Recherche.
Erratum und Vorschläge für die Musiker [text-file herunterladen]
I.- Les automates intimes de Tim Hawkinson [die intimen Automaten von Tim Hawkinson]
II.- Quand Jeff Wall regarde Hokusaï [Jeff Wall betrachtet Hokusaï]
III.- Rouge Burri [Burri-Rot]
IV.- Rajeunir, par Penone [Verjüngen, nach Penone]
Programmtext:
Mein kleines imaginäres Museum…
An der Arte Povera, an dieser aus dem nervösen und unruhigen Geist der 68er Bewegung entstandenen italienischen Kunstströmung, schätze ich besonders das politische Engagement. Sie ist eine Kunst ohne Fremdbestimmung, die zu einer Ästhetik zurückkehrt, ohne das Konzeptuelle zu verwerfen, und dem Werk, nicht dem fetischisierten Material oder den benutzten Technologien den Vorrang einräumt. Daher stammt auch ihre Vorliebe für „arme“, also einfachste Materialen. Ihr spielerischer Missbrauch von Mutter Natur und schließlich ihre Neigung zum doppelten Spiel, zur Vieldeutigkeit und Illusion haben es mir angetan. Vier bildende Künstler stehen für diese ästhetische Haltung in den vier Sätzen von à propos ein. Diese Künstler, ausgenommen Giuseppe Penone, beanspruchen zwar nicht, Teil der Arte Povera zu sein, aber sie könnten alle dazugehören. Jeder einzelne von ihnen fasziniert mich durch seine ästhetische Einzigartigkeit. Geordnete Texturen; Dekonstruktionen unterschiedlicher musikalischer Materialen -was auch immer die äußeren Bezugspunkte sind: z.B. das Gagakustück Etenraku in „II. Quand Jeff Wall regarde Hokusai“ oder als Zitate aus anderen Sätzen; zweckentfremdete Instrumente; Paradoxien der Wahrnehmung; scheinbar einfache Materie, die multiples Hören erlaubt.
Diese Albumblätter müssen mit den Ohren eines Kindes gehört werden.